Kreisgrabenanlage Goseck, Burgenlandkreis

Text: Marco Chiriaco
Fotos: Ilja Claus, Marco Chiriaco

Forschungs- und Grabungsgeschichte

Die zum Landkreis Burgenlandkreis gehörige Gemeinde Goseck liegt am nördlichen Steilhang der Saale zwischen Naumburg und Weißenfels.
Die Region ist reich an vor- und frühgeschichtlichen Hinterlassenschaften. Zahlreiche Funde weisen auf eine rege Besiedlungsgeschichte[1]hin.
Im Rahmen einer 1991 durchgeführten Flugprospektion[2][3]konnte auf der Lößebene bei Goseck ein Grabenwerk[4]dokumentiert werden, welches sich an drei Stellen durch Tordurchlässe durchbrochen zeigte; diese schienen von trichterförmigen Grabenwangen eingefasst zu sein.[5]

Eines der Haupttore des Sonnenobservatoriums

Dieses Ergebnis konnte bei einer wiederholten Befliegung der Region im Jahre 1999 bestätigt werden. Zu diesem Zeitpunkt schienen die Bedingungen für eine erfolgreiche Luftbilddokumentation nahezu optimal gewesen zu sein, da sich das Grabenwerk in seiner ganzen Komplexität klar im Bewuchs darstellte. Dieser Umstand führte auch zu einer, aufgrund der charakteristischen Bauteile möglichen Datierung in die Zeit der Stichbandkeramik,[6]trotz des bislang vollständigen Fehlens von archäologischen Funden.[7]Die Zeitstellung konnte allerdings im Laufe der später folgenden Grabungen bestätigt werden.[8]
Das Grabenwerk von Goseck war das erste in Sachsen-Anhalt mittels

Detailansicht der rekonstruierten Palisadenreihen

Flugprospektion dokumentierte stichband-keramische Rondell. Bis zu diesem Zeitpunkt war nur die bei Quenstedt zwischen 1967 und 1986 vollständig ergrabene Schalkenburg bekannt.[9] Beide Grabenwerke unterscheiden sich allerdings in der baulichen Ausführung bis auf die dreimalige Unterbrechung durch Tordurchlässe.[10]
Im Sommer 1995 erfolgte die geomagnetische Kartierung[11]des betreffenden Geländes am nordwestlichen Ortsrand in unmittelbarer Nähe des Pflaumenwegs.[12]Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Flugprospektionen einerseits als auch die Auswertungen der geomagnetischen Messwerte andererseits konnte abschließend festgestellt werden, dass es sich bei dem untersuchten Grabenwerk um eine nahezu kreisförmige Anlage mit einem Graben von rund 71 m Durchmesser handelte, welche zudem über drei wangenförmig eingefasste Unterbrechungen im Norden, Südosten und Südwesten verfügte. Im Inneren des Grabenwerks konnten eine Vielzahl an Gruben identifiziert werden; ferner ließen sich zwei konzentrische Palisadenringe mit Durchmessern von etwa 56 m sowie 49 m beobachten.[13]
Die herausragende Bedeutung des Grabenwerks war allen Verantwortlichen in Sachsen-Anhalt sofort bewusst. Verschiedene Verfärbungen in den Luftbildern deuteten auf eine Gefahr hin, die für Bodendenkmäler existenziell bedrohend ist: Bodenerosion. Archäologen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) entschlossen sich, aufgrund der Bedrohungslage, das Grabenwerk in Goseck archäologisch zu untersuchen.[14]
Ausgedehnte Flächengrabungen über mehrere Jahre stellen die planenden sowie ausführenden Behörden und durchführenden Personen vor immense Probleme. Daher sind solche Untersuchungen meist nur im Rahmen von umfangreichen Forschungsvorhaben möglich. Das als Lehr- und Forschungsgrabung des Instituts für Prähistorische Archäologie der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg (MLU) konzipierte Projekt wurde in Kooperation mit dem LDA in den Jahren 2002-2006 durchgeführt, wobei das als Kreisgrabenanlage von Goseck bezeichnete Grabenwerk in den Jahren 2002-2004 vollständig ausgegraben werden konnte.[15]Dabei sollten auch in der Präsentation neue Wege eingeschlagen werden. Die Ausgrabungen erfolgten im Rahmen eines Multimedia-Projektes mit internationaler Beteiligung.[16]Dabei wurde erstmals eine Webcam eingesetzt, um Bilder von der Grabungsstelle online zu stellen. Ferner sollten aktuelle Informationen rund um die Grabung so zeitnah in die Öffentlichkeit transferiert und dem interessierten Publikum zugänglich gemacht werden.[17][18]
Im Jahr 2004 wurden die Ausgrabungen im eigentlichen Bereich der Kreisgrabenanlage in einer siebenmonatigen Kampagne abgeschlossen. Dies war insbesondere der Tatsache geschuldet, dass die bisher gewonnenen Ergebnisse weit über das hinaus gingen, was bis zu diesem Zeitpunkt über mittelneolithische Kreisgrabenanlagen bekannt war. Insbesondere die Nachweisbarkeit astronomischer Bezüge war wegweisend für die weitere Kreisgrabenforschung in Europa.[19]Zu diesem Zeitpunkt reifte die Idee, die Kreisgrabenanlage am Originalfundplatz zu rekonstruieren sowie ein Informationszentrum in Goseck zu errichten, in welchem die Ergebnisse der Ausgrabungen in einem würdigen Rahmen präsentiert werden konnten.[20]
In den beiden folgenden Jahren fanden Ausgrabungen im unmittelbaren Umfeld der Kreisgrabenanlage und der Mikroregion um Goseck statt. Ferner wurden große Areale durch geomagnetische Prospektion untersucht. Im Rahmen dieser Begehungen konnten neue Fundstellen erfasst werden, die in Zukunft gezielt ausgegraben werden können.[21]

Die Rekonstruktion

Die Idee, die Kreisgrabenanlage von Goseck am Originalfundplatz zu errichten, entstand schon während der Ausgrabungen. Der Einsatz innovativer Technik während der Ausgrabung sowie eine intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit führte zu einem gesteigerten Interesse und erhöhte die öffentliche Akzeptanz für archäologische Projekte[22].

Eines der rekonstruierten Nebentore

Aus der Zeit vor 2004 existieren mehrere zeichnerische als auch virtuelle Rekonstruktionen der Kreisgrabenanlage von Goseck. Die bekanntesten Zeichnungen dürften die Werke von Carol Schauer sein.
Die öffentlich zugänglichen Informationen über die bauliche Rekonstruktion der Kreisgrabenanlage von Goseck sind marginal[23]. Die Arbeiten an der Rekonstruktion begannen am 01.06.2005. Die wissenschaftliche Betreuung übernahm Dr. A. Northe von der MLU Halle-Wittenberg vor Ort, ebenso wie die vierwöchige Lehrgrabung im August 2005 [24]. Die örtliche Bauleitung lag in den Händen der Gosecker Architektin Sandy Hahn. Ihr standen seinerzeit zehn ABM-Kräfte vom CJD Weißenfels zur Verfügung. Die wissenschaftliche Grundlage für eine möglichst authentisch wirkende Anlage lieferten die Grabungsergebnisse der Vorjahre sowie alle anderen gewonnenen Erkenntnisse aus Flugprospektionen, Geomagnetik etc.

Das Gelände der Kreisgrabenanlage vor der ersten Rekonstruktion.
Das Gelände der Kreisgrabenanlage vor der ersten Rekonstruktion.

Im Rahmen der Bauplanungen erfolgte ein Besuch in Heldenberg (Niederösterreich). Dort wurde im Vorfeld der Österreichischen Landesausstellung 2005 die einfache Kreisgrabenanlage von Schletz (Niederösterreich) errichtet. Die Erkenntnisse der österreichischen Archäologen, welche großen Wert auf den authentischen Aufbau legten, sollten die Rekonstruktion in Goseck erleichtern[25].
Das Ausheben des etwa 230 m langen Kreisgrabens erfolgte mittels Bagger. Dazu wurden etwa 1000 qm Erde bewegt, um einen etwa 1,5 m tiefen sowie auf rezentem Laufniveau 4 m breiten Spitzgraben zu ergraben. Aus diesem Material wurde der Wall aufgeschüttet, welcher mittels Kokosmatten gegen Errosion stabilisiert wurde.Um die beiden Palisadenringe errichten zu können, wurden zwei etwa 1 m tiefe Gräben mit einer Gesamtlänge von rund 320 m Länge mittels Minibaggern ausgehoben. In der Folge wurden 1675 Eichenstämme zu 2,50 m hohen Palisaden aufgerichtet. Im Vorfeld wurden diese von ihrer Rinde befreit. Mittels Dechseln und Stechbeiteln wurden die oberen Enden der Stämme bearbeitet, um Fällspuren zu simulieren. Die Basen der Palisadenstämme wurden ferner vor der Aufrichtung abgeflämmt und zur Konservierung mit Buchenholzpech behandelt. Zur zusätzlichen Stabilisierung wurden handgedrehte Hanfseile eingesetzt, um die Stämme miteinander zu verbinden und so für zusätzliche Standsicherheit zu sorgen.
Im Jahr 2009 wurden immense Schäden, bedingt durch massiven Pilzbefall sowie Fäulnis festgestellt. Der Streit um die Beseitigung der Schäden bzw. der Kostenübernahme erfolgte.
mittels verschiedener Medien und führte letztlich zu umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2010[26].

Denkmalbewertung

In der modernen Denkmalpflege werden dem Begriff des „Denkmalwertes“ die historischen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutungsfelder zugrunde gelegt[27].
Grundlage vieler Betrachtungen zum Denkmalwert liefert A. Riegel in seinem 1903 erschienen Aufsatz „Der moderne Denkmalkultus. Sein Wesen und seine Entstehung“. Riegl unterscheidet zwischen Erinnerungswerten (Alterswert, historischer Wert, gewollter Erinnerungswert) und Gegenstandswerten (Gebrauchswert, Neuheitswert, relativer Kunstwert)[28].
J. N. Viebrock nennt 2010 künstlerische, juristische, historische, wissenschaftliche städtebauliche, technische und weitere Schutzgründe als Indikatoren einer Denkmalwürdigkeit und damit auch Punkte zur Überprüfung des Denkmalwertes. Er relativiert den Zeitbegriff und zeigt an verschiedenen Beispielen, dass dieser Werteindikator in der Praxis nicht immer eindeutig anwendbar ist. Vielmehr können Bauten der Moderne eine Denkmalwürdigkeit erlangen, wenn die o.g. Punkte Anwendung finden können und falls ein öffentliches Interesse vorliegt. Dieses ist durch den Seltenheitswert, der Originalität und den Erhaltungszustand bestimmbar. Dabei schließt J. N. Viebrock Freilichtmuseen sowie archäologische Rekonstruktionen generell aus; sie sollen keine Objekte von Denkmalpflege sowie Denkmalschutz sein [29].
Einen weiteren Ansatz liefert die vom australischen Nationalkomitee des ICOMOS[/ref]Anm.: International Council on Monuments and Sites, vgl. http://www.icomos.org/en/[/ref] verabschiedete Charta von Burra. Im Artikel 1.2 findet sich für den Begriff des Denkmalwerts folgende Definition: Denkmalwert meint ästhetische, historische, wissenschaftliche oder gesellschaftliche Werte für vergangene, gegenwärtige oder zukünftige Generationen [30].
Die Rekonstruktion der Kreisgrabenanlage in Goseck ist ein bedeutender Eckpunkt in der Geschichte der Rekonstruktion archäologischer Bodendenkmale. Die Größe der Anlage stellte dabei die Konstrukteure vor eine große Herausforderung. Grundsätzlich sollte hier auf einen hohen Authentizitätsfaktor in der Planung verwiesen werden, der jedoch aufgrund verschiedenster Gründe nicht gehalten werden konnte.
Das Projekt des „Sonnenobservatoriums Goseck“ generierte in der Zeit der Ausgrabungen sowie kurzfristig auch in der Folge dieser einen medialen Hype, der in der Archäologie Mitteldeutschlands, gepaart mit der fortlaufenden Medienpräsenz der Himmelsscheibe von Nebra, wohl bisher einmalig erscheint. Unter diesen Bedingungen schien eine Rekonstruktion der Kreisgrabenanlage zum Abschluss eines Prozesses fast schon notwendig.
Mittelneolithische Werkzeuge kamen im Rahmen der Rekonstruktion nicht zum Einsatz, mechanische Arbeitsspuren wurden mittels moderner Eisen eingebracht. Die Wahl des Holzes viel auf Eiche, ein im Mittelneolithikum Mitteleuropas durchaus verfügbares Gewächs. Allerdings wurde nicht auf getrocknetes Holz zurückgegriffen. Zwar wurden die Teile der Stämme, die in die Erde verbracht worden sind, mit Teer behandelt, allerdings erfolgte aufgrund eines hohen Zeit- und Kostendrucks keine Einbringung von Kiesschichten sowie Drainageschläuchen in den Fundamentbereich des Palisadenrings. Diese Nachlässigkeiten führten in der Folge zu einem fatalen Pilzbefall, welcher eine Überarbeitung der Rekonstruktion 2010 notwendig machte[31] Die baulichen Maßnahmen konnten nun nachgeholt werden, führten aber zu einer Verringerung des denkmalgerechten historischen Eindrucks.[32]
Der Denkmalwert der Rekonstruktion der mittelneolithischen Kreisgrabenanlage von Goseck ist als sehr gering einzustufen. Die bauliche Ausführung erfolgte am Fundplatz des Objekts, nachdem die Befunde durch eine großflächige Ausgrabung vor ihrer Zerstörung dokumentiert wurden. Für die Palisadenringe fanden Eichenstämme Verwendung; eine Holzart, die zur Zeit der Errichtung der ursprünglichen Annlage im Mittelneolithikum zur Nutzung kam; anders als bei der Rekonstruktion der Kreisgrabenanlage von Pömmelte-Zackmünde, bei welcher Robinienstämme verbaut wurden. Der abgeflachte Graben sowie die geringe Höhe der Palisadenringe (2,50m) sind ursächlich in baupolizeilichen Vorgaben begründet. Eine weitere Abtiefung des Grabens hätte zur Folge gehabt, dass dieser gesondert durch die Anbringung eines Geländers hätte gesichert werden müssen. Diese Maßnahme hätte den optischen Gesamteindruck allerdings schwer getrübt.
Die Anlage eines Parkplatzes mit Informationstafeln am Ortseingang von Goseck lenkt den Besucher auf einen dort beginnenden kurzen Fußweg, welcher nach wenigen hundert Metern an der Kreisgrabenanlage endet. Die Kreisgrabenanlage ist vom Parkplatz aus nicht zu sehen, dies verhindert ein sanfter, flacher Höhenzug.
Einen herausragenden Blick erhält der Betrachter jedoch von der verlängerten Hugo-Heinemann-Straße, westlich der Einmündung des Pflaumenwegs. Von dort aus fällt das Gelände leicht ab.
Auf dem Areal des Schlosses Goseck befindet sich ein Infopoint, der mit ergänzenden Informationen zur Kreisgrabenanlage sowie ihrer historischen Bedeutung versehen ist; dieser wird dem Besucher als erster Anlaufpunkt empfohlen, um danach die Rekonstruktion im Gelände zu besuchen. Die infrastrukturelle Lösung bewirkt allerdings ein „Abfangen“ potentieller Besucher des Infopoints am Ortseingang von Goseck, so dass einige Besucher zwar die Rekonstruktion, nicht aber das Schloss besuchen.
Der Denkmalwert von Goseck liegt in der Gesamtanzahl der Denkmale, die didaktisch sowie konzeptionell in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden müssen. Neben einem Besuch im Infopoint kann der kulturhistorisch Interessierte ferner die inzwischen restaurierte und für die Öffentlichkeit wieder zugängliche Schlosskirche besichtigen.[33]

  1. [1]Vgl. Ortsakte „Goseck“, OA-ID S. 2270
  2. [2]Anm.: Die sogenannte Flug- oder Luftbildprospektion ist eine Methode zum Erkennen archäologischer Spuren im Gelände. Zur Geschichte der Flugprospektion (speziell in Sachsen-Anhalt) sowie Prinzipien und Techniken vgl. R. Schwarz, Aus der Vogelperspektive: Sachsen-Anhalt aus der Luft. In: S. Fröhlich (Hrsg.), Gefährdet, geborgen, gerettet – Arch. Ausgr. in Sachsen-Anhalt 1991-1997, Halle1998, S. 77-82. sowie R. Schwarz, Pilotstudien. Zwölf Jahre Luftbildarchäologie in Sachsen Anhalt, Halle 2003, S. 8-18.
  3. [3]Anm.: Durchgeführt von O. Braasch, welcher von 1991 bis 1994 die Flugprospektion in Sachsen-Anhalt durchführte (Vgl. ebd. S. 9).
  4. [4]Anm.: Eingetragen als Fundstelle 15 in der Ortsakte Goseck, OA-ID 2270, S. 177-186.
  5. [5]S. Fröhlich (Hrsg.); Halle 1997; S. 29.
  6. [6]Anm.: Stichbandkeramik: Stichbandkeramik-Kultur, kurz: SBK, etwa 4900-4600 v. Chr; Weitere Informationen zur Verbreitung, Siedlungswesen, materielle Kultur etc. vgl. z.B. A. Muhl, Stichbandkeramik-Kultur. In: H. Meller (Hrsg.), Lebenswandel – Früh- und Mittelneolithikum. Begleithefte zur Dauerausstellung im Landesmus. Vorgesch. Halle/Saale 3, Halle 2008, S. 23-30.
  7. [7]vgl. R. Schwarz, Flugprospektion 1999 in Sachsen-Anhalt: Ergebnisbericht. Jahrschr. Mitteldt. Vorgesch. 86; Halle 2003, S. 447-510.
  8. [8]F. Bertemes, A. Northe, Goseck – neue Forschungen zum Ringheiligtum und zum Benediktinerkloster. Die Kreisgrabenanlage von Goseck. Arch. Sachsen-Anhalt NF 5, Halle 2011, S. 13–35.
  9. [9]Anm.: In Sachsen-Anhalt sind mittlerweile etwa knapp 20 Grabenwerke bekannt, von denen vier der Stichbandkeramik zugeordnet werden können (Bertemes/Northe; Halle 2011, S. 13.). Es handelt sich dabei um die Anlagen von Goseck, Lkr. Burgenlandkreis, Kötschlitz, Lkr. Saalekreis sowie um zwei Anlagen nördlich von Quedlinburg, Lkr. Harz (Bertemes/Northe; Halle 2011, S. 34.; vgl. dazu auch Schwarz Halle 2003,S. 45ff.)
  10. [10]R. Schwarz, Halle 2003; S. S.44f.
  11. [11]Anm.: Es handelt sich dabei um ein Verfahren, welches mittels Messung der Widerstandswerte des untersuchten Geländes Strukturen im Boden sichtbar machen kann. Verfestigtes Material zeigt dabei hohe, lockeres Material niedrige Widerstandswerte. Der Vorteil dieser Prospektionsmethode liegt in der zerstörungsfreien Kartierung von Bodendenkmalen, welche relativ schnell und kostengünstig selbst auf großen Arealen möglich ist, vgl. A. R. Volker, Geophysikalische Prospektion in Sachsen-Anhalt. Jungsteinzeitliches Kreisgrabenwerk bei Goseck, Ldkr. Weißenfels. In: S. Fröhlich (Hrsg.), Gefährdet, geborgen, gerettet – Arch. Ausgr. in Sachsen-Anhalt 1991-1997; Halle 1998, S. 84-86.
  12. [12]vgl. ebd.
  13. [13]F. Bertemes, P. F. Biehl, A. Northe, O. Schröder: Die neolithische Kreisgrabenanlage von Goseck, Ldkr. Weißenfels. Arch. Sachsen-Anhalt NF 2; Halle 2004, S. 137-145.
  14. [14]N. Literski, A. Northe, Eine runde Sache – die Ausgrabung der Kreisgrabenanlage in Goseck. In: H. Meller (Hrsg.), Zusammengegraben – Kooperationsprojekte in Sachsen-Anhalt. Tagung vom 17. bis 20. Mai 2009 im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale). Arch. Sachsen-Anhalt SB 16; Halle 2012, S. 65-70.
  15. [15]Anm.: Die Ergebnisse der Grabungskampagnen sowie diverse Funde/Befunde sind für das Ziel dieses Aufsatzes nicht von primärem Interesse. Sie sind jedoch mittlerweile umfangreich publiziert. Ferner fand vom 07.05.2004 – 09.05.2004 eine internationale Arbeitstagung in Goseck statt, die das Phänomen der neolithischen Kreisgrabenanlagen in Europa thematisierte. Zu den Ergebnissen der Grabungskampagnen vgl. u.a. Bertemes/Northe 2006, 269-281; Bertemes/Northe 2012, 11-40. Daten zur Ausgrabung: Prof. Dr. F. Bertemes, Halle/Saale (MLU, Projektleitung); Dr. P. F. Biel, ehem. Halle/Saale, Dr. A. Northe, Halle/Saale (MLU, örtliche Leitung). DFG-Forschergruppe For550 „Der Aufbruch zu neuen Horizonten. Die Funde von Nebra, Sachsen-Anhalt und ihre Bedeutung für die Bronzezeit Europas“ (sic!) im Teilprojekt 1, Modul A2 „Die Kreisgräben der Makroregion“: http://mars.geographie.uni-halle.de/for550/index.php/a2.
  16. [16]Anm.:Der Bereich „Neue Medien“ wurde zwischenzeitlich von Prof. Ruth Tringham, Multimedia Authoring Center for Teaching in Anthropology, University of California Berkeley unterstützt (vgl. LDA, Presseinformation Goseck, 07.08.2003).
  17. [17]Anm.: Die seit Jahren nicht mehr aktualisierte Projektseite ist aktuell immer noch online: http://www.praehist.uni-halle.de/goseck/index2.htm
  18. [18]Literski/Northe; Halle 2012, S. 67; vgl. Bertemes/Biehl Halle 2005, S. 36f.
  19. [19]vgl. Bertemes/Schlosser; Halle 2004, S. 48ff.; Schlosser; Halle 2006, S. 282ff.; Schlosser; Halle 2012, S. 389ff
  20. [20]Bertemes/Northe Halle 2006,S. 270.
  21. [21]Vgl. ebd. S. 276 ff.
  22. [22]Literski/Northe; Halle 2012, S. 67.
  23. [23]Anm.: Zur feierlichen Eröffnung der Rekonstruktion am 21.12.2005 erschienen zahlreiche Artikel in der regionalen sowie überregionalen Presse. Die Informationsbasis für alle Berichte bildet eine Presseinformation des LDA vom 21.12.2005. Ferner ist den Arbeiten an der Rekonstruktion eine Wandfläche im Infopoint Goseck gewidmet. Dort finden sich Bilder als auch Texttafeln mit Informationen zu den Arbeiten und zum eingesetzten Material. Die Informationen beider Quellen sowie Informationen aus zwei Gesprächen mit dem ehem. Grabungsleiter Dr. A. Northe im Juli 2015 bilden die Grundlage für diesen Abschnitt. Presseinformation des LDA vom 21.12.2005; In: http://www.lda-lsa.de/presse_und_oeffentlichkeitsarbeit/pressearchiv/2005/
  24. [24]An der Lehrgrabung Goseck im August 2005 nahm der Autor selber als Student teil und photographierte den Fortschritt der Rekonstruktionsarbeiten (s. Tafeln).
  25. [25]A. Eder-Hinterleitner u.a.: Grundlagen für eine Rekonstruktion – Die Kreisgrabenanlage Schletz; In: F. Daim, W. Neubauer (Hrsg.); Zeitreise Heldenberg, geheimnisvolle Kreisgräben. Kat. Niederösterreich. Landesaustellung 2005; St. Pölten 2005; S. 85-92. und W. Lobisser, W. Neubauer, Wiederaufbau einer Kreisgrabenanlage. In: F. Daim, W. Neubauer (Hrsg.); Zeitreise Heldenberg, geheimnisvolle Kreisgräben. Kat. Niederösterreich. Landesaustellung 2005; St. Pölten 2005; S. 95-101.
  26. [26]Siehe dazu z.B. „Sonnen-Observatorium droht Zerfall“ (MVZ Mitteldeutschland, 06.08.2009); „Pilze fressen das Observatorium“ (MVZ Weißenfels, 06.08.2009).
  27. [27]A. von Buttlar: Acht Thesen zum Denkmalschutz der Nachkriegsmoderne. In: H.-R. Meier, I. Scheurmann, (Hrsg.), DENKmalWERTE. Beitr. zur Theorie und Aktualität der Denkmalpfl. Georg Mörsch zum 70. Geb.; Berlin 2010, S. 128.; Zu Denkmalwerten in der archäologischen Denkmalpflege vgl. Ickerodt 2014, 294ff.
  28. [28]E.-M. Höhle, Der „gefühlte“ Wert des Denkmals. In: H.-R. Meier, I. Scheurmann, (Hrsg.), DENKmalWERTE. Beiträge zur Theorie und Aktualität der Denkmalpfl. Georg Mörsch zum 70. Geburtstag; Berlin 2010; S. 41-46.
  29. [29]J. N. Viebrock, Denkmalbegriff – Denkmal, Begriff Arten. In: D. J. Martin, M. Krautzberger (Hrsg.), Handbuch Denkmalschutz und Denkmalpflege (einschließlich Archäologie). Recht, fachliche Grundsätze, Verfahren, Finanzierung; München 2010; S. 185 ff., S. 196.
  30. [30]Charta von Burra, revidiert 1999, Artikel 1.2, vgl. Artikel 1.4: Verfahren zur Erhaltung des Denkmalwerts
  31. [31]„Pilze fressen das Observatorium“ (MVZ Weißenfels, 06.08.2009).
  32. [32]Vgl. die Aussagen von Prof. F. Bertemes: „Rekonstruktion feiert Jubiläum“ (MVZ Weißenfels, 09.08.2013).
  33. [33]Anm: Schloss Goseck ist Teil des (mittlerweile zurück gestellten) UNESCO-Welterbeantrags, siehe dazu auch http://www.welterbeansaaleundunstrut.de/de/gosecker-schlosskirche-ist-wieder-geoeffnet.html